Immer mehr Verbraucher:innen wollen ihren Teil zu einem nachhaltigeren Konsum beitragen. Im Dschungel der unzähligen umweltbezogenen Labels den Überblick zu behalten und produktbezogene Aussagen bewerten zu können, ist allerdings alles andere als leicht.

Geht es nach der EU, soll jetzt mit falschen Nachhaltigkeitsversprechen und Kennzeichnungen endlich Schluss sein. Mit der Green Claims Initiative will sie für mehr Klarheit und Transparenz sorgen bei umweltbezogener Werbung. Behauptungen von Unternehmen oder die Nutzung vorhandener Labels und Zertifikate, sollen damit in der gesamten EU vergleichbar und zuverlässig überprüfbar sein.

Viele von diesen Infos und Claims finden sich häufig auf Produktverpackungen, lassen aber den gesamten Produktlebenszyklus außer Acht und beziehen sich nur auf einen Schritt in der Produktion.

Wenn Unternehmen zukünftig für Produkte mit Begriffen wie „klimaneutral“, „mit recycelten Materialien“ oder „ökologisch“ werben, muss dies entsprechend begründet bzw. bewiesen werden. Sonst drohen nach der kommenden EU-Richtlinie Sanktionen.

Dies wird beispielsweise auch Auswirkungen auf eine Branche haben, in der ich mich schon seit längerer Zeit bewege: der Augenoptik. Im B2B-Bereich zwischen Lieferanten und Augenoptikbetrieben, genauso wie bei der direkten Kommunikation mit dem Kunden.

Wir alle werden in Zukunft noch kritischer auf Umweltlabels und Produktversprechen reagieren und sie hinterfragen. Sei es beim Brilleneinkauf auf einer Messe, beim Beratungsgespräch im Laden und selbst beim Besuch eines Onlineshops.

Zukünftig ist eine ehrliche, authentische und transparente Kommunikation von spezifischen Produktbesonderheiten oder Nachhaltigkeitsthemen der jeweiligen Unternehmen gefordert. Sei es auf der eigenen Website, auf Social Media Kanälen oder den Informationen auf Produktverpackungen. Sie müssen für den Verbraucher verständlich sein oder er muss zumindest an die nötigen Hintergrundinformationen kommen.

Doch wie setzt man diese Anforderungen um? Eine Orientierungshilfe gibt beispielsweise der Leitfaden „Sustainable Product Claims 2.0“ für produktbezogene Nachhaltigkeitskommunikation der GS1 Germany.

Vielleicht sind einem ja noch weitere Green Claims begegnet oder man setzt sie bereits im Alltag in der eigenen Kommunikation ein. Kann ich sie in den kommenden Monaten noch nutzen?

Eine Kommunikationsstrategie zum Thema Nachhaltigkeit, die glaubwürdig und faktenbasiert ist, bietet Unternehmen zukünftig einen echten Mehrwert im direkten Wettbewerb als Differenzierungsmerkmal. Sie sollte allerdings sorgfältig geplant sein.