Der erste Sustainability Award der Opti zeigt aus meiner Sicht sehr gut den Status Quo in Sachen Nachhaltigkeit in der Branche. Es ist eine Standortbestimmung, wo sich Augenoptikbetriebe derzeit befinden. Ich ja selbst gelernter Augenoptiker und sehe das Thema deshalb mit besondeem Interesse.

Am aktuellen Wettbewerb haben sich 27 Betriebe – vom mittelständischen Betrieb bis zum Filialisten – mit ihren Ideen und Projekten für mehr Nachhaltigkeit beworben. Eine Zahl, die im ersten Moment enttäuschend erscheint. Für mich als Jury Mitglied ist sie es aber nicht.

Erkenntnis aus allen Bewerbungen: Das Thema Nachhaltigkeit kann mit seinen unterschiedlichsten Aspekten als Strategieansatz ins eigene Unternehmenskonzept integriert werden. Man muss es nur anpacken.

Gerade die drei Finalisten, allesamt mittelständische Betriebe, haben sich mit den drei Säulen der Nachhaltigkeit beschäftigt – Ökonomie, Ökologie und Soziales – und damit ihre eigenen Transformationsprozesse im Unternehmen angestoßen und Unternehmensziele für sich klar definiert.

Wichtige Themen in den Bewerbungen: Das Problembewusstsein beim Thema Mikroplastik im Schleifwasser und dessen Filterung. Damit es gar nicht erst ins Abwasser gelangen zu lassen. Nachhaltigen Konsum mit der entsprechenden Auswahl an Lieferanten und nachhaltigen Marken im Geschäft. Zudem versuchen alle klima- und umweltfreundliche Energiesparlösungen im Unternehmen umzusetzen. Auch soziale Aspekte bei Mitarbeiterführung oder gerechte Entlohnung fanden Einzug ins die eingereichten Unternehmensbeschreibungen.

Ich bin gespannt, wie sich die drei erstplazierten Augenoptikbetriebe auf der OPTI2024 um das Preisgeld von 5.000 Euro schlagen werden. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehen, müssen sie doch am ersten Messenachmittag in einen mehrminütigen Pitch gegen einander antreten. Wir sehen dann hoffentlich, wer wirklich emotional und leidenschaftlich hinter seiner Idee von Nachhaltigkeit steht und diese ebenso präsentiert.

Für die, die es nicht auf die Bühne geschafft haben: Jede eingereichte Idee ist ein Gewinn – für alle in – und für die Branche selbst. Mag die Idee selbst noch so klein, ihr betrieblicher Ansatz unbedeutend erscheinen. Vielleicht ist gerade sie eine Inspiration oder der erste Schritt für jemanden anderen.

(Kolumne aus FOCUS – Das Magazin für den erfolgreichen Augenoptiker 2024_01)